KiSINGa

Auf dem Weg zum singenden Kindergarten

Erfolgreicher Abschluss der Projektphase A,
neun Erzieherinnen erhielten Projektzertifikat

Das interkommunale Modellprojekt „KiSINGa – Kinder SINGEN im Kindergarten“ in den Kommunen Hardegsen, Moringen und Nörten-Hardenberg im Landkreis Northeim hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: Nach Ablauf von 18 Monaten konnte die Projektphase A
(01. September 2009 bis 28. Februar 2011) erfolgreich abgeschlossen werden.

In diesem Zeitraum wurden in 5 Kindergärten mit 11 Kindergruppen (Städt. Kindergarten Fredelsloh, Kindergarten „Rasselbande“ Gladebeck, Städt. Kindergarten Hettensen, ev. Kindergarten Hevensen, Kath. Kindertagesstätte St. Josef Nörten-Hardenberg) 186 Kinder mit ihren Erzieherinnen für das regelmäßige Singen gewonnen.

In mehr als 180 Einheiten wurden die Erzieherinnen musikpädagogisch weitergebildet, in den Kindergärten wurden ca. 600 Einheiten Modellunterricht erteilt, in denen mit den Kindern 45 Kinderlieder erarbeitet wurden. 33 Liederblätter wurden für die Kinder eigens zum Singen und Ausmalen grafisch gestaltet.

Begrüßung und Projektüberblick
Zur Abschlussveranstaltung der Projektphase A konnte Projektleiter
Dr. Gerhard Ropeter am 08. März 2011 im Musikraum der Grundschule Hardegsen zahlreiche interessierte Gäste begrüßen: Unter ihnen als Vertreter der Förderinstitutionen Landrat Michael Wickmann (Landkreis Northeim, Vorstandsvorsitzender der Jugendstiftung des Landkreises Northeim), Bürgermeister Dieter Sjuts (Stadt Hardegsen), Bürgermeister Hartmut Schnabel (Stadt Moringen), Hauptamtsleiterin Anke Botteck (Flecken Nörten-Hardenberg), Vorstand Klaus-Uwe Fischer (Volksbank Solling eG), Thomas Spangenberg (Vorstand der Jugendstiftung des Landkreises Northeim). Dazu kamen die mitwirkenden Erzieherinnen und Musikpädagoginnen sowie mehrere Gäste.

(Foto: M. Behling)

In seiner Begrüßung ging Dr. Ropeter auf die wesentlichen Ziele, Inhalte und Abläufe des Projektes ein. Er stellte heraus, dass es ein besonderes Anliegen des Projektes sei, Kinder ohne jede Voraussetzung vom frühesten Alter an durch das Singen zu fördern. Dabei steht die Bildung mit Kopf, Herz und Hand im Mittelpunkt. Singen ist eine ganzheitliche Betätigung mit Sprache, mit Bewegung, mit Kognition und Emotion und fördert die Zugehörigkeit und Integration in die Gruppe, indem sich die Kinder gemeinsam singend in der Gruppe entfalten können.

Das Projekt hat sich hohe Qualitätsziele gesetzt: Für die Jüngsten die Besten und für die Jüngsten das Beste. Die Arbeit wird von kompetentem musikpädagogischen Fachpersonal auf der Basis eines ausgereiften Konzeptes durchgeführt.

Das KiSINGa-Konzept hat sich in den ersten 18 Monaten bestens bewährt: Nicht nur, dass die Kinder jede Woche Modellunterricht erhalten, dass die Erzieherinnen Woche für Woche an der Weiterbildung teilnehmen und dass sie das Gelernte zeitnah in ihrem Kindergartenalltag einbringen, sondern darüber hinaus umfasst das Projekt auch nützliche und motivierende Begleitmaßnahmen.

Dazu gehören: Ein Liederkanon von 45 ausgewählten Liedern, Liedblätter, die von den Kindern ausgemalt und in einer Liedermappe gesammelt werden, jährliche Singfeste (das nächste Singfest wird am 19. Juni 2011 in der Novalisschule Nörten-Hardenberg stattfinden), eine wissenschaftliche Begleitevaluation mit ermutigenden Ergebnissen zur Entwicklung der Kinder und die Erstellung eines Dokumentationsfilms über die Abläufe und die Wirkungsweise des Projektes. In diesem Film können Interessenten sich darüber informieren, wie KiSINGa funktioniert.

Projektleiter Dr. Gerhard Ropeter gab einen Überblick über die Projektarbeit mit Fotos, Schaubildern und mit Szenen aus der Filmdokumentation.

Grußworte
In seinem Grußwort unterstrich Landrat Michael Wickmann das Grundanliegen des Projektes: Die Förderung der Kinder müsse schon im Kindergartenalter beginnen. Hierfür leiste das Projekt einen hervorragenden Beitrag. „Kinder wollen singen und Kinder sollen singen.

Es zeigt sich, dass sich die Anstrengungen in diesem Projekt gelohnt haben“, so Michael Wickmann. Zu den Erzieherinnen gewandt betonte er: „Sie sind die ersten Multiplikatorinnen, sie geben ein gutes Beispiel für grundlegende Bildungsarbeit im frühen Kindesalter.“

Landrat Michael Wickmann


Bürgermeister Sjuts lobte das außerordentliche Engagement der Erzieherinnen und betonte, dass die drei Kommunen Hardegsen, Moringen und Nörten-Hardenberg mit diesem zukunftsweisenden Projekt ein „Alleinstellungsmerkmal“ erworben haben, KiSINGa sei ein hervorragendes Beispiel für konsequente, nachhaltige Bildungsarbeit im Kindergartenalter.

Bürgermeister Hartmut Schnabel bestätigte: „Das Projekt ist für Kinder eine tolle Sache. Es ist schon in Phase A besser gelaufen als man vermuten konnte und ist bei allen Seiten sehr gut angekommen.“

Vorstand Klaus-Uwe Fischer lobte in seinem Grußwort den erfolgreichen Verlauf des Projektes und betonte, dass der musikalischen Früherziehung ein viel höherer Stellenwert in unserer Gesellschaft eingeräumt werden müsse. „Kinder singen einfach von Natur aus gerne und oft. Es ist unser aller Pflicht und Aufgabe, diese Leidenschaft zu unterstützen und zu fördern.“

Die Projektphase A wurde mit einer umfangreichen Befragung der beteiligten Erzieherinnen über ihre Erfahrungen und ihre Bewertung des Projektes abgeschlossen. Hier die wesentlichen Ergebnisse:

Feedback der Erzieherinnen

Das sagen die Erzieherinnen über die Kinder:
- Die Lieder sind oft im Freispiel zu hören
- Die Kinder sind stolz, viele Lieder gelernt zu haben
- Die Kinder können mehr Lieder auswendig als vorher
- Die Kinder entwickeln ein Gespür für Tonhöhen und Rhythmik
- Die Kinder sind stolz auf ihre KiSINGa-Liedermappe

Das sagen die Erzieherinnen über sich selbst:
- Die Stimme ist kräftiger und klarer geworden
- Ich weiß meine Atmung und Haltung besser einzusetzen
- Ich besitze ein umfangreicheres Liederrepertoire
- Ich führe Lieder mehr spielerisch ein
- KiSINGa fördert Durchhalten und Selbstdisziplin
- Wir haben viel gemeinsam geschafft

Das sagen die Erzieherinnen über die Eltern:
- Eltern berichten, dass ihr Kind neue Lieder mitbringt
- Eltern sind stolz auf singende Kinder beim Singfest
- Die Eltern freuen sich über die musikalische Förderung ihrer Kinder
- Eltern singen mit ihren Kindern

Das sagen die Erzieherinnen über die Kindergärten:
- Der Nutzen des Singens wird für die Kolleginnen deutlich
- Die Wirkung der Projektmaßnahmen erhöht sich, wenn
   - möglichst alle Erzieherinnen eines Kindergartens mitmachen
     und dahinter stehen
   - gleiches Liedgut gepflegt wird

Das sagen die Erzieherinnen über das Projekt:
- Wichtig ist die Intervention auf den drei Handlungsebenen
   (Modellunterricht, Weiterbildung, Transfer)
- Die Weiterbildung der Erzieherinnen genauso weitermachen
   („hat immer Spaß gemacht,
   auch wenn es manchmal sehr anstrengend war“)

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine Ausstellung mit ca.
30 Liedblättern, die die Kindergartenkinder innerhalb des Projektes ausgemalt hatten.

Die Erzieherinnen gaben zum Vergnügen der Besucher mehrere Kostproben ihres sängerischen Könnens.

(Foto: M. Behling)

Sie bedankten sich für die gute Betreuung in diesem Projekt bei der Leiterin der Weiterbildung, Diplom-Musikpädagogin Svetlana Smertin, mit einem prächtigen Blumenstrauß in einer eigens angefertigte Fredelsloher Blumenvase und beim Projektleiter Dr. Ropeter mit einem Herrentrunk.

(Foto: M. Behling)

Zum Schluss der Veranstaltung erhielten die beteiligten Erzieherinnen aus den Händen von Landrat Wickmann und Projektleiter Dr. Ropeter die KiSINGa-Projektzertifikate. Darin werden das Anforderungsprofil, die Projektinhalte und die nachgewiesenen Leistungen der Erzieherinnen ausgewiesen.

Seit Anfang März 2011 wird das KiSINGa-Projekt mit Projektphase B fortgesetzt. Hierbei sind 148 Kinder in 13 Gruppen mit 16 Erzieherinnen aus 5 Kindergärten beteiligt.