Am Samstag, dem 6. Oktober 2007, veranstaltete die Kantorei Hardegsen in der Grundschule Hardegsen das Bildungsforum SINGEN. Ziel der Veranstaltung war es, interessierte Eltern, Erzieher und Lehrer über die Bedeutung des Singens für die Entwicklung des Kindes zu informieren und Wege für das tägliche Singen mit Kindern aufzuzeigen. Das Bildungsforum erlebte einen außerordentlich großen Zuspruch. Mehr als 150 Teilnehmer (ca. 100 Erzieher, 30 Lehrer, 20 Eltern) kamen aus der gesamten Region Südniedersachsen (von Holzminden bis Bad Sachsa, von Alfeld bis Hann. Münden), aus Thüringen und Hessen zur Tagung nach Hardegsen.
Zum Tagungsverlauf
Nachdem der Kinderchor Hardegsen die erwartungsfrohen Gäste mit drei flotten Liedern musikalisch begrüßt hatte, führte Forumsleiter Gerhard Ropeter die Gäste in das Tagungsproramm ein.
Frau Dr. Maria Spychiger (Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt) zeigte in ihrem Vortrag „Musikalische Fähigkeiten und Selbstkonzepte bilden“ auf, wie frühe musikalische Betätigung, insbesondere das Singen im Chor, das Selbstkonzept von Kindern auch für die Bewältigung künftiger Lebenssituationen stärkt: Ich kann singen – und besser: ich kann gut singen!
Prof. Dr. Werner Deutsch (TU Braunschweig) stellte in seinem Vortrag mit dem Thema „Wenn Kinder Lieder singen: Zum Verhältnis von Sprachlichem und Musikalischem“ Konzepte aus Berlin und Braunschweig vor, mit denen der Zugang von Kindern zur Musik gefördert werden kann. Zum Schluss demonstrierte er anhand der Geschichte von Ferdinand, dem kleinen Stier, mit einer Gruppe des Kinderchores Hardegsen (Vorchor), wie man eine Kindergeschichte spielerisch aktiv umsetzen kann. Aufmerksam und hellwach folgte das interessierte Publikum.
... folgte ab 13.00 Uhr die Umsetzungsarbeit in Workshops, deren Zahl wegen der vielen Teilnehmer von drei auf vier erhöht wurde. Die Workshops waren auf bestimmte Altersgruppen der Kinder ausgerichtet. WS 1: 1½-3 Jahre (Leitung Ellen Wolpert), WS 2a und 2b: 4-6 Jahre (Leitung Anita Trajilovic und Mechthild Busch), WS 3: ab 6 Jahre (Leitung Egon Ziesmann). In den Workshops wurden Umsetzungsschritte für die Arbeit im bestimmten Kindesalter und mit bestimmten Kindergruppen aufgezeigt. Die Workshop-Teilnehmer wurden aktiv in die Umsetzungsmodelle eingebunden. In den Workshopräumen krabbelte es, hüpfte es, jauchzte es, sang es und lachte es.
Zum Schluss der Veranstaltung verabschiedete der Kinderchor Hardegsen die Teilnehmer mit zwei Volksliedern: Aus dem Memelland „Zogen einst fünf wilde Schwäne“ und aus Schwaben „Da unten im Tale“ im Satz von Johannes Brahms.
Das froh gestimmte Forumspublikum bedankte sich für die anregenden Inhalte und ihre professionelle Präsentation und ebenso für die außerordentlich freundliche Tagungsatmosphäre und die liebevolle Gestaltung der Tagungsräume und des Mittagsbuffets durch die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Kantorei mit einem großen Schlussapplaus. Es wurde der Wunsch geäußert, nicht nur die Folgeworkshops zu organisieren, sondern eine solche Tagung mit weiteren Vortragsinhalten erneut anzubieten.
Zum Schluss verabschiedete Forumsleiter Gerhard Ropeter die Teilnehmer mit dem herzlichen Wunsch, die gewonnenen Erkenntnisse alsbald in die tägliche Arbeit mit den Kindern in Kindergarten und Schule umzusetzen.
Resümee
Ziel des Bildungsforums war es, Bildung konkret und von der Basis her zu entwickeln. Dieser Ansatz ist voll gelungen. Das Bildungsforum hat gezeigt, dass das Thema „SINGEN“ und seine Umsetzung in der täglichen Arbeit mit Kindern große Chancen und Perspektiven für eine nachhaltige Bildungsarbeit eröffnet.
„Dankeschön“
Die Kantorei Hardegsen bedankt sich bei der Jugendstiftung des Landkreises Northeim und der KSN-Stiftung für die finanzielle Unterstützung, bei der Stadt Hardegsen und bei der Grundschule für die logistische Unterstützung, beim Hotel Illemann für die Überlassung des Saales für einen Workshop, bei den Vereinen für ihr Verständnis für die Benutzung der Turnhalle und letztlich bei allen ehrenamtlichen Mitarbeitern und Helfern der Kantorei: Nicht zuletzt durch ihre unermüdliche und aufopferungswillige Mitarbeit wurde diese Veranstaltung inhaltlich und atmosphärisch zu einem bildungspraktischen Erfolg.