Großer Erfolg des Hardegser Bildungsforums Singen zum Kinderchor-Jubiläum
HARDEGSEN. „Wir wollten etwas Schönes, Sinnvolles zum 20-jährigen Bestehen unseres Kinderchores St. Mauritius Hardegsen veranstalten“, sagte Kantor Dr. Gerhard Ropeter in der Hardegser Grundschule am Gladeberg. „Mit dem Bildungsforum haben wir offenbar ins Schwarze getroffen. Der Bedarf an Wissen über das Singen mit Kindern ist größer, als ich dachte.“
Singspiel mit Handpuppen
Ein lustiges Singspiel mit der Handpuppe Löwe Leopold veranstaltete Mechthild Busch aus Celle zu Beginn eines der Workshops am Nachmittag mit einer der Vorgruppen des Kinderchores. Ziel des Spiels: Die Kinder „aufzutauen“, weil alle nach und nach ihren Namen sagen müssen. Das Schnappen des Tieres nach allem, was rot ist, brachte viel Heiterkeit und lockerte auf.
Die Vier- bis Sechsjährigen hatten keine Scheu mehr, das anschließende, ihnen unbekannte Dschungellied zu lernen und sich dazu zu bewegen. Anschließend mussten die Erwachsenen zeigen, ob sie den Kehrreim und die Bewegungen nachmachen konnten: „inge dinge dinge, use wuse wuse, daba daba daba daba daba dei“. Richtig lustig fanden das die Geschwisterpaare Cedric und Adrian Wiese aus Gladebeck (vier und sechs Jahre) sowie Luisa und Julia Tröger aus Hardegsen (fünf und sechs), die sich nach dem Auftritt im Foyer mit Brötchen und Saft stärkten.
Geschickt stellte sich die charmante Workshop-Leiterin von der Kleinkind- auf die Erwachsenenpädagogik um und brachte die überwiegend weiblichen Teilnehmer dazu, aus sich herauszugehen und überzeugend „Hei“ am Ende eines neu erlernten Kanons zu rufen und dabei den Arm hochzustrecken.
Lust auf mehr
„Aus Gesprächen weiß ich, dass unserer Teilnehmer Lust auf mehr bekommen haben“, erklärte Ropeter. Daher wird es nicht nur die geplanten zwei Folgeworkshops geben, sondern aufgrund der Rückmeldungen der Teilnehmer sicher im nächsten Jahr eine weitere Großveranstaltung. Alle, die an der umfangreichen Organisation beteiligt sind, arbeiten ehrenamtlich. Dankbar ist Ropeter für die Unterstützung der Jugendstiftung des Landkreises und der KSN-Stiftung. (zäl)
HINTERGRUND - Musik beeinflusst den Charakter positiv
Am Vormittag hatten die 150 Teilnehmer, 100 Erzieher, 30 Lehrer und 20 Eltern, zwei Vorträge gehört, nachdem der Jubiläumschor gesungen hatte. Eine Dozentin der Universität Fribourg und des Mozarteums Salzburg, Dr. Maria Spychiger, zeigte den positiven Einfluss musikalischer Fähigkeiten auf den Charakter des Kindes auf. Die Kinder entwickelten dadurch ein gesundes Selbstbewusstsein und bekämen Mut, sich auch in anderen Bereichen zu versuchen.
Professor Dr. Werner Deutsch von der Uni Braunschweig sprach über das Verhältnis von Sprache und Musikalischem im weitesten Sinne. Er las die bekannte Geschichte vom kleinen Stier Ferdinand, der kein Kampfstier sein, sondern lieber an Blumen riechen wollte, vor und ließ sie simultan von zehn Kindern imitieren. Am Nachmittag wurden die Ergebnisse aus allen vier Workshops erörtert. (zäl)