Kantorei St. Mauritius (ehemals)

Die ehemalige Kantorei St. Mauritius Hardegsen war der Chor der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Mauritius Hardegsen. Sie wurde von der Sing-Akademie Hardegsen e. V. gefördert.

Die Kantorei wurde von ihrem Leiter Gerhard Ropeter im Jahre 1976 als Evangelischer Jugendchor Hardegsen gegründet. Von Anbeginn standen das Singen im Gottesdienst und die Förderung des vokalen Nachwuchses im Mittelpunkt.

Szenenphoto einer Aufführung der Kantorei

Wichtigste Aufgabe der Kantorei war das regelmäßige Singen in Gottesdiensten (ca. 12-mal im Jahr) und deren musikalische Ausgestaltung mit anspruchsvollen themengebundenen Programmen.

Liturgische Schwerpunkte im Kirchen-
jahr waren die Christvesper, die Christmette (mit vorangehendem Weihnachtslieder- und Motetten-
singen), der Karfreitagsgottesdienst und die (gregorianische) Feier der Osternacht. Hinzu kam das weithin beliebte Lichtersingen (oft auch vom Kinderchor Hardegsen oder gemeinsam ausgeführt).

Die Konzertarbeit war vor allem auf Chorwerke von Johann Sebastian Bach, sowie A-cappella-Literatur des Barock und des 20. Jahrhunderts ausgerichtet. Uraufführungen und Wiederaufführungen hatten sich zu einem Markenzeichen der Kantorei entwickelt. Ein besonderes Augenmerk galt dem geistlichen Werk des Barockkomponisten Reinhard Keiser (1679-1739). So wurden 1997 die "Brockes-Passion", 1998 das Oratorium "Der Siegende David" und 2001 das Weihnachtsoratorium "Dialogus von der Geburt Christi" von Reinhard Keiser nach mehr als 250 Jahren zum ersten Male wieder aufgeführt und inzwischen von zahlreichen europäischen und außereuropäischen Sendern ausgestrahlt.

Im Jahr 2009 kam als Welt-Ersteinspielung die Markus-Passion, ein Passions-Pasticcio eines unbekannten Komponisten mit Arien von Georg Friedrich Händel in der Bearbeitung von Johann Sebastian Bach hinzu (siehe CD-Angebot).

Durch Konzerte bei Musikfestspielen wie den "Thüringer Bach-Wochen",
den "Michael-Praetorius-Tagen" in Creuzburg oder dem "Rheinischen Clemens-August-Fest" in Bonn, durch CD-Einspielungen und Rundfunk-
sendungen war der Chor über die eigene Wirkungsstätte hinaus bekannt geworden.